Mittwoch, 26. August 2009

Samstag, 30. Mai 2009

Cats On Fire& The Bats

(Hit The North im Nachtasyl)
Schon nach 5 Sekunden muss man bei Cats on fire an The Smiths denken, und das nicht nur weil die Stimme von Mattias Björkas sehr stark an die von Morrissey erinnert. Die Flying Nun Records-Legende The Bats rundete diesen Indie-Pop-Abend ab.

Seit 1982 existieren The Bats, immer noch in Orginalbesetzung. Musikalisch erinnern sie mich an die frühen Sarah Records-Bands und andere Indiebands der Zeit. Wie man sich vielleicht jetzt denken kann sind sie nicht mehr die Jüngsten, und leider kann ich wegen des sehr starken Neuseelländischen Akzents die Ansagen kaum verstehn. Ihr Auftritt macht Spaß und ist schön anzusehn. Fast das ganze Publikum tanzt und wirkt sehr entspannt. Es sollte mehr Konzerte im Nachtasyl geben. Oder liegt es daran das es eine Veranstaltung des Revolver Clubs ist? Naja mehr oder weniger. Konzerte bei denen der Altersschnitt über 20 liegt, sind einfach cooler.
90 minutenlang spielen sie, ein weiteres Indiz für die Besonderheit dieses Abends und dafür dass beide Bands gleichberechtigt sind. Danach spielen sie noch eine Zugabe, als sie schließlich das zweite Lied anfangen wollen geht die Musik wieder an. Doch es wird so lange applaudiert, dass sie wieder verstummt, und die Bats noch ein Lied spielen können. Das Publikum ist so stürmisch, das es sogar noch eine zweite gibt. Nun ist aber wirklich Schluss.

Cats on fire wohl größter Fan Raketengirl bekommt Ärger von Matti als sie die Setlist umdreht. Sie spielen knapp die Hälfte ihres Sets, bis er sie schließlich umdreht. Leider weiss ich die Reinfolge der Tracks nicht mehr. Ich kann aber noch sagen, dass sich die Lieder ihres Debuts und ihres neuen Albums Our Temperance Movement fast immer abwechselten. Schon bei The Province Complains haben Cats on fire ihren Stil gefunden. Stark an die Smiths angelehnt und mit Elementen von Pulp, Belle and Sebastian und Felt. Sie machen nichts neues, haben dafür aber interlligente Texte zwischen Melancholie und Selbstironie. Häuptsächlich trägt sie ihr Sänger und Gitarrist Matti, einer charismatischten Sänger, die ich live gesehn habe. Und dann noch diese Stimme. Toll. Lange war ich von einer Band und ihrem Auftritt nicht mehr so überzeugt.
Doch irgendwann ist jedes noch so tolle Konzert zu ende. Zwar spielen sie neben der auf der Setlist vermerkten Zugabe noch ein extra Lied [was sie sonst wirklich nie tun], aber das ganze war viel zu kurz. Einzig nicht so dolle war die Luft, es kam mir so stickig wie das Logo vor und das obwohl die Decke wohl doppelt so hoch war. Sonst ist das Nachtasyl ein wirklich spannender Veranstaltungsort, direkt über dem Thalia Theater (zu dem es auch gehört). Normalerweise ist es einfach eine Bar.
Das erste Lied, das danach von DJ Marco und Jens aufgelegt wurde war übrigens Emma's House von The Field Mice. Es folgten viele andere tolle Stücke zwischen Twee, New Wave Gitarren- und Elektropop...

Fotos gibts keine. Kamera vergessen..

Dienstag, 14. April 2009

Bob Dylan - 31.3.2009 - AWD Hall Hannover

Vorab:
Jeder der sich nie für Bob Dylan begeistern konnte:
http://www.youtube.com/watch?v=bqUFHEyu5hM
Abgesehen von der super Performance des musikalisch sowie lyrisch genialem „Like a rolling stone“ fasziniert mich an dem Auftritt immer wieder der Mensch Bob Dylan. Auf den Vorwurf des Verrats (Zu dieser Zeit stieg Dylan grade von Folk auf Rock um, was die Folkies natürlich im Dreieck springen ließ) derart trotzig zu reagieren und dann noch dieses auslachende ist-mir-doch-schnuppe "Play fuckin' loud!" ist für mich der Beginn von Punk.

Dienstag morgen wachte ich auf und dachte, dass dieser 31.03. der schlimmste Tag diesen noch sehr jungen Jahres, wenn nicht sogar meines Lebens werden würde. Decke zurückgeschlagen, gleich gesehen, dass da ein fetter Fleck Maggi Asia Soße auf meinem Laken klebte und als ich mich aufrichtete, sah ich, dass das nicht das einzige war, dass ich heute noch in Ordnung bringen musste. Den vorherigen Abend waren noch ein paar Freunde vorbeigekommen und wie das dann so ist fängt das übel mit der Frage "Darf ich am Fenster eine rauchen?" an und endet mit auf dem Kaktus aufgespießten Kippen.
Als ich dann meinen Weg in die Küche gemacht hatte und zwei meiner Freunde vor dem Vogelkäfig stehen sah, wusste ich gleich was los war: Die Idioten hatten sich Rührei gemacht, das Fenster aufgemacht und mein verflixter Wellensittich war durch die offene Käfigtür abgehauen. Und genau so war es und genau so ist es bis heute. Er ist vermutlich erfroren oder wurde von einer Katze bzw. einem Falken gepackt. Das einzige, was ich in dieser Situation denken konnte war, dass Tocotronic aus dieser Geschichte vermutlich einen guten Song gezimmert hätten.
Die erste Hälfte des Tages verbrachte ich also damit, aufzuräumen und mich nebenbei mit dem "Royal Albert Hall 1966"-Bootleg von Bob auf den Abend einzustimmen.

Gegen 17.30 fuhr ich dann mit der Bahn Richtung Hannover, ich hatte noch anderen Kram in der Stadt zu erledigen. Wunderschönes Wetter, weswegen ich in kurzer Hose, T-Shirt und Sonnenbrille fahren konnte. Am Bahnhof in Neustadt hatte ich noch ein ziemlich seltsames Erlebnis, ich wunderte mich über die Durchsage der elektronischen Ansagen-Frauenstimme "Achtung an Gleis 2, ein Zug fährt durch, ich wiederhole, ein Zug fährt durch!". Ich meine, "...Ich wiederhole..."! Da spricht eine am Computer erzeugte Stimme und jemand hat ihr per Tastatur eine Identität zugeteilt. Das klingt jetzt sehr seltsam aber in diesem Moment hat es mich wahnsinnig getroffen. Wenn ich den letzten Satz lese, klingt es sogar sehr seltsam. Sowas kann man in keinem Blog erklären. Da muss jeder selber drüber nachdenken (Falls es das überhaupt wert ist).
Eine Dreiviertelstunde vor Beginn bin ich dann endlich mit eine viel zu überfüllten Bahn zur AWD-Hall gefahren um festzustellen, dass man natürlich erstmal 20 Minuten anstehen musste. Nicht, dass ich es nicht erwartet hätte, aber trotzdem ist es dann immer wieder ärgerlich. Wie in dem schlechten Lovesong in dem der Junge ganz genau weiss, dass das Mädchen nie auf ihn stehen wird, im Hinterkopf aber immer diese verzweifelte Hoffnung hat, die den Korb am Ende umso schlimmer macht.
Während ich da also so stand und ziemlich langweilige Leute bei ihren Gesprächen („...Das letzte mal hab ich Dylan '03 in Singapur gesehn, da war ich grade auf Geschäftsreise...“) belauschte hatte ich genug Zeit über uns als Bob Dylan Fans nachzudenken. Natürlich war es mir schon aufgefallen, dass einige der besonders treuen Fans mich als Jungspund sehr verächtlich ansahen, andererseits ertappte auch ich mich einige Male bei blöden Gedanken während ich Besucher sah, die noch jünger als ich waren: "Oh, der hat bestimmt die Karte von seinen Eltern gekauft bekommen...Pah, der kennt wahrscheinlich grade mal 'Blowing in the wind' von der 'Sound of the 60s'-Compilation...". Ich denke, da hat einfach der Neid überwogen, weil ich mir die Karte selber kaufen musste und dafür knapp ein Monatseinkommen drauf gegangen ist. Und als ich mich in einem parkenden Auto spiegelte, sah ich mich auf einmal, mit den billigsten Turnschuhen, kurzer Hose, Rocky Votolato-Shirt, Sonnenbrille und *Bling*-Ohring und kam mir wie die größte Lachnummer des Planeten vor. Wieso sollte ich entscheiden dürfen, wer ein cooler Fan ist und wer nicht? Ich kann ja nicht in die Köpfe reingucken und will es auch nicht.
Was ist schon ein „würdiger“ Fan? Ich kann es mir nunmal nicht leisten, alle Alben von Bob Dylan zu kaufen, aber habe sicher eine schönere Beziehung zu seiner Musik als ein mitt-fünziger Sammlerfreak, der zuhause eine Erstpressung von „Blonde on blonde“ hat, aber sie nie hört.
Ich hab auch keine besonders gute Gitarre und hab nie Unterricht genommen, aber bin felsenfest der Überzeugung, dass ich einen besseren Stil spiele, als jeder Idiot, der von seinen Eltern Unterricht bezahlt bekommen hat um „Tears in heaven“ zu lernen.
Und das alles kann man nicht sehen. Einen richtigen Fan zeichnet Leidenschaft, Liebe und Spass an der Musik aus. Soul.
Meine Colaflasche durfte ich nicht mit in die Halle nehmen, also exte ich sie vor den Augen der Security noch schnell und schmiss sie in den Müll, weswegen ich drinnen als allererstes auf Klo musste. Die Halle war mir noch einigermassen vertraut, ich war dort früher oft mit meiner Mutter und meinen Geschwistern zum „großen Feuerwerk der Turnkunst“ oder so ähnlich.
Ca. 10 Meter vor der Bühne stellte ich mich also hin, eher links, meine Jacke gab ich noch einer Frau, die am Rand saß und netterweise versprach, auf sie aufzupassen. Als ich wiederkam, versuchte ich noch ein bisschen weiter nach vorne zu kommen, allerdings hatte man bei der Maße von scheinbar hauptberuflichen Konzertbesuchern keine Chance, die standen wie Bäume. Ungefähr zwei Meter konnte ich noch gewinnen, dann stand ich direkt hinter einem 2,10 Meter großen Mann, der während des ganzen Konzerts mit verschränkten Armen dort stehen sollte.
Es ging also endlich los. Nach einer eher lieblosen Ansage betrat also Bob Dylan samt vierköpfiger Band und begann mit „Leopard-skin pill-box hat“, hah, wunderbar, gleich so ein Kracher! Mit dem darauffolgenden „The man in me“ wurde sogar noch einer draufgesetzt und mein erster Gedanke war „Hey, da wird sich der Typ mit dem „Big Lebowski“-Shirt, den ich draußen noch getroffen hab, aber freuen!“ und danach kam ein ziemlich trauriger Blick in die Runde, in der der Großteil der Leute total bewegungslos da standen und höchstens mit dem Kopf wackelten. Naja...
Die Band spielte sich durch ein ziemlich gutes Set mit Hits wie „Highway 61 revisited“, „Like a rolling stone“ und, wow, wie hab ich mich gefreut, „Memphis blues again“, einem meiner absouluten Lieblingslieder überhaupt. Und natürlich vielen neueren Songs vom aktuellen Album „Modern times“, bei denen ich zugeben muss, dass ich sie gerne von der Playlist gestrichen hätte, für Klassiker. Klar, ich hab nicht erwartet, dass er nach 60 Jahren noch Lust hat, die alten Songs zu spielen, aber ich hab nie gesagt, ich hätte es mir nicht insgeheim gewünscht. Aber natürlich versteht man ihn, wenn man will. All die wunderbaren Songs, die liegen so viele Jahre zurück, wie oft hat er die gespielt? Mein Eindruck war, dass er (völlig zurecht) keine Legende sein will. Bob Dylan will als Musiker verstanden werden, nicht als die Legende, als die ihn viele sehen, er ist ein Musiker, der immer noch neue Musik macht und diese gerne spielen will. Ein bisschen von dem eingangs erwähnten Punk konnte man auch an diesem Abend noch spüren, er hat immer noch keine Lust, das zu sein, was andere Leute von ihm wollen, man hat das Gefühl, als schlägt er ständig Haken, um das Publikum gegen sich selbst aufzubringen. Lieder werden neu interpretiert, das wunderbare Refrain von „Memphis blues again“ wird zum genuschelten „Stuckinsideofmobilewiththememphisbluesagain“ und oben sitzt er am Piano und freut sich, dass er dem Zuhörer wieder was neues zeigen konnte und am meisten darüber, dass er die Publikums-Erwartungen zu Staub zertreten hat.
Die letzte Zugabe war also ein echt cooles, tanzbares „Thunder on the mountain“, danach wurde nochmal mit der Band für eigentlich nicht erlaubte Fotos posiert, ich hielt schnell meine Einwegkamera hoch und genoß die letzten Sekunden mit diesem Genie. Gut. Klingt jetzt dumm. Von wegen „nur als Musiker sehen“ und so. Trotzdem.
Auf dem Weg aus der Halle kam ich noch am Merch-Stand vorbei und fing wieder an zu schwärmen, wie es wäre, wenn ich eine Band hätte und meine Shirts verschenken würde, anstatt sie für satte 35 Euro zu verkaufen. Wirklich Wahnsinn, aber auch ziemlich krass, wenn man drüber nachdenkt, wie wenig Einfluss der Musiker selbst darauf hat und wieviel Geld mit einem Namen gemacht werden kann, ein Name ist doch nichts eigentlich und man muss ihn nur ein bisschen pushen und schon kann man damit Geld machen. Ein lustiger Gedanke.
Kennt ihr das Gefühl, wenn man mittags von der Schule nach Hause kommt, die ganze Straße runter riecht es wunderbar nach Essen, man steckt ganz aufgeregt den Schlüssel in die Haustür mit dem Gedanken „Bitte lass den Gerucht aus meiner Küche kommen“ und drinnen sitzt die Mutter und meint: „Ah, du bist da, dann kann ich ja jetzt die Königsberger Klopse warm machen!“? Genau dieses Gefühl sah ich auf dem Heimweg in den Gesichtern einiger Leute, die in Erwartung eines Best of-Konzertes mit einem super vitalen '66er Dylan gekommen waren. Doch für mich hatte es an diesem Dienstag Abend einen fetten Sonntagsbraten gegeben.

Dienstag, 24. März 2009

Lonely Ghosts + The Michells @Hafenklang

Mein erstes Konzert im neuen, alten Hafenklang. und dann noch von dem Held meiner Jugend Tom Denney ( Ex-Help! She Can't Swim! und endlich mal wieder eins mit Luzie und Rike!
So sehr gefreut habe ich mich in diesem und im letzten Jahr auf kein einziges Konzert. Also vielleicht noch Jaguar Love, aber da war ich gleichzeitig sehr traurig, dass die Blood Brothers tot sind. Help! She Can't Swim haben sich zwar auch im letzten Jahr aufgelöst, die Trauer war jedoch nicht so groß wie bei den Bros. Möglicherweise weil deren Trennung absehbarer war, und die Bandmitglieder nach dem Split zueinander freundschaftlicher wirkten.
Lonely Ghosts wurde 2006 von Tom als Ein-Mann-Projekt gestartet, zunächst als Neben Projekt der tollen Brightoner, musikalisch schwer zu beschreibenden H!SCS, nach deren Auflösung wurde LG immer wichtiger. In diesem Jahr wurde nun von dem DIY-Indie-Label OIB Records ein Minialbum veröffendlicht. Grundgenung um endlich auf Europa Tour zu gehn! Also hat Tom im Dezember über Myspace gefragt: LOOKING FOR EUROPEAN PROMOTORS !!! Hello anyone out there in Europe!!
In 2009 Lonely Ghosts want to come and start playing shows in Europe. If anyone out there puts on shows or can recomend any people who do, please get in touch and we can discuss details!!! ANY HELPS IS MUCH APPRECIATED!!! tom xxx "

Als Vorband waren die Berliner The Michelles mitgekommen. Die hatte ich schon 2007 auf dem ersten Dockville gesehn. Musikalisch sind sie nicht wirklich innovativ. Interessanter war es da, dass sie einige der Lieder spielten, die ich noch kannte. Allerdings mit anderen Namen. Komisch war es allerdings, dass höchstens 25 Leute da waren (die von Lonely Ghosts mitgezählt). Zu diesem Zeitpunkt hab ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht, schließlich gibt es öfter Konzerte wo da Publikum erst zur Hauptband kommt.
Aber nicht hier: Auch als Tom und seine Freunde auf die Bühne kamen waren nicht mehr Leute da..

Egal! Tom ist immernoch toll! Diese Stimme! und überhaupt so cool! Dieser tolle Stil! Das wirklich coole Shirt! (ist es eine H!SCS Anspielung?!)
Musikalisch klang es doch sehr stark nach H!SCS, weniger nach den eher ruhigen Songs, wie sie auf Myspace zu hören sind. Wirklich toll!
Noch vor dem Konzert hat Rike mal wieder versucht Bandshirts in Girly XS zukaufen, zwar hatte sie keinen Erfolg. Aber Tom tat ihr Schicksal so leid, dass er ihr versprach, wenn er das nächste mal in Hamburg ist, entweder kleine Shirts zu haben oder er schenkt ihr was. Schließlich machen sie "music for small people". Überhaupt waren die Merchpreise sehr toll, ein Shirt für 10 €, 4 (!!!) Badges für 2... Und dann wurde Rike auch noch das wunderbare Lied "Happy Lovers/Friends Forever" gewitmet! ich glaube sie war ziemlich glücklich

Die beiden Anderen haben sich an den Instrumenten abgewechselt..

Leider musste Rike ihren Zug um halb 1 kriegen, daher mussten wir Tom's Einladung zum Tabletennis ablehnen. wirklich sehr schade.
Alles in Allem jedoch ein wirklich toller Abend! ich wünsche wir mehr solcher Konzerte!
(Pia)

Sonntag, 1. März 2009

Crystal Stilts @ Motorbooty Live![Molotow] (28.02.)

Eines der wirklich tollen Dinge am Molotow ist, dass vom Mädchenklo aus jedes Wort aus dem Backstage zu hören ist... Crystal Stilts haben sich über Seatle, Hamburg, die Reeperbahn und den Geburtstages ihres Bassisten unterhalten... Lange hab ich nicht mehr eine so gut gelaunte Band gehört. Diese sehr fröhliche Stimmung steht im starken Kontrast zu der eher dünsteren Musik der Band. Dieser Eindruck des Düsteren entsteht hauptsächlich durch die einzigartige Stimme ihres Sängers. Sie lässt sich am besten mit Ian Curtis vergleichen. Dieser Vergleich nervt, da jede Band, die einen Sänger mit tiefer Stimme hat, mit ihm verglichen wird. [beispielsweise ist das immer die einzige Referenz von Interpol oder Editors]

Die anderen Elemente ihrer Musik unterscheiden sich allerdings sehr stark von den obengenannten. Besonderes durch die zum Tanzen animierende Orgel, was eher fröhlich wirkt. Deshalb unterscheiden sich Crystal Stilts auch stark von Bands wie Jesus & Mary Chain,Velvet Underground, Dadamah,The Chills und Gun Club, die ihnnen auch noch als Referenz dienen könnten. Die Cryal Stilts haben es also geschafft ihre eignene Version von minimalistischem Post-Punk, Gothic Blues und Psychedelic zu schaffen.

Besonderes auffällig am Konzert war, dass die Ansagen zwischen den Songs nicht von dem Sänger gemacht wurden, sondern von dem sehr sympatischen Orgelspieler. Ihre Schlagzeugerin spielte übrigens die ganze Zeit im stehen..

Als Opener fungierte das nicht auf ihrem Album "Alight Of Night" enthaltene Lied "Thru Floor", danach kam "The Dazzled" und sechs weitere vom aktuellen. Das folgende Lied war neu und läuft noch unter seinem Workingtitle "Poopface"(was ein sehr lustiger pupertärer Titel sei wie mir Kyle [ist noch bei den Ladybuck Transistors] nachher noch erklährte). Als letztes Lied spielten sie die B-Seite der "Love is A Wave"-7" "Sugarbaby". Das Publikum wurde außerdem noch animiert dem Geburtstagskind ein Ständchen zu bringen, am besten ein deutsches, "Happy Birthday to you" geht aber auch, dann aber bitte mit seltsamen deutschen Akzent.

Im Gespräch erzählte mir Orgelspieler außerdem noch, wie sehr er von Hamburg shockiert sei, was er während des konzertes auch schon meinte: "I've never seen so mutch penisstuff". Heute abend wird sich Luzie die Crystal Stilts noch mal im Gleis22 in Münster sehn, da die Band so nett war sie nochmal auf die Gästeliste zu setzten. Ich bin gespannt was sie zu berichten hat, ob das Konzert genauso gut wie dieses war. Dies war wirklich eines der besseren Molotowkonzerte, wenngleich es viel zu kurz war, aber das ist ja bei Motorbooty live! immer so.
(Pia)

Dienstag, 17. Februar 2009

Wenn sich der gute Herr Hamann da mal nicht irrt. Mehr als zwei Stunden durfte man sich am vergangenen Freitag im Altonaer Zeise Kino von den alten und neuen Klängen ClickClickDeckers (und Band) verzaubern lassen.

2007 stand Herr Click das letzte Mal mit Band auf der Bühne, somit war auch seine zu Beginn angepriesene Nervosität recht nachvollziehbar. Natürlich spielten dabei auch der ausverkaufte Saal, der Release und diverse andere Dinge eine Rolle.
Grundsätzlich verlief das gesamte Konzert zweigleisig: Teils akustisch, teils mit Band. Diese stellte an jenem Abend Oliver Stangl, Simon Rass und Lars Lewerenz dar.

Akustisch begann es. Mit der Zeit verschwand die Aufregung und die Band wurde auf die Bühne gebeten. Danach ging es wieder allein weiter. Schließlich kam es zu einem kleinen „Den Umständen Entsprechend“ Duett zwischen Kevin und Sascha (bekannt aus einigen Youtube-Videos) Schon war der erste Teil des Abends auch schon vorbei. Eine kleine Bier-, Rauch- und Pinkelpause und weiter ging’s…

…mit einer kleinen Premiere, nämlich der Videopremiere zur zweiten Singleauskopplung „Händedruck am Wendepunkt“. Einfach nur genial!
Zum Sound allgemein kann man sagen, dass der Kinosaal perfekt dafür war. Durch die Schalldämmung kam ein wunderbar klarer Klang rüber und es war sehr angenehm zuzuhören, auch nach längerer Zeit.

Die Band kam noch einmal auf die Bühne. Verschwand. Tobias Bade setzte sich ans Klavier. Kevin und er spielten. Tobias verschwand und Kevin ließ das Konzert allmählich ausklingen. Klar wurde eine Zugabe gefordert, die Kevin dankend einlöste. Dann hieß es jedoch: Der letzte Song des Abends. Irgendwann sind schließlich auch Grenzen erreicht und an diesem Abend lag sie eben bei knapp über zwei Stunden Spielzeit. Großartig. Man kann alle Beteiligten nur mit ganz ganz viel Lob überschütten, denn diese Darbietung, welche man dort erleben durfte wird man sicherlich nicht so schnell wieder sehen, hören und genießen dürfen. Trotz alledem: Auf eine Wiederholung!
(Marcel)

Sonntag, 18. Januar 2009

Das Ende vom Hafenklang EXIL (Bratze; Knarf Rellöm Trinity; Schlammpeitziger)

Hat jemand eigentlich mal eine empirische Untersuchung darüber gemacht, in welchem Maß die Qualität eines Konzertes abnimmt wenn der Mädchenanteil steigt?
Falls nein, gestern wäre die Gelegenheit gewesen das nachzuprüfen.

Obwohl auf den Flyern stand, es solle um 22 Uhr los gehen, und wir dann ungefähr vorm Hafenklang waren. Sprach das Plakat eine andere Sprache: Schlammpeitziger : ungefähr 00:00; Knarf Rellöm Trinity um 2 oder so und Bratze um 3:16 (das hab ich mir gemerkt).
Was also tun? da wir vorher auf der israelsolidarischen Kundgebung in der City waren (18h), danach im Cafe Knuth Kaffee getrunken haben, waren wir nun schon in Altona. Also haben wir uns ins Hafenklang gesetzt, Roggenbrötchen gegessen und dem sehr von seiner Arbeit begeisterten DJ zu gesehen [und uns über Refused und Helge Schneider gefreut].
Langsam wurde es voller und die Zeit verging schneller als erwartet, um halb eins wurde schließlich kurz die Musik ausgemacht, um darauf hinweisen zu können das es jetzt unten los geht:

Als erstes spielte der wunderbare Schlammpeitziger, hinter ihm liefen faszinierende Videoinstallationen, bestehend aus auf Waldboden geschnittenen Breakdancern, oder Nahaufnahmen von Badezimmerkacheln. Die wurden von der Frau mit der Brille gemacht, wie sie am Schluss genannt wurde. Die Musik von Schlammpeitziger lässt sich kaum beschreiben, sie wirkt live auch völlig anders als die myspace aufnahmen. Irgendwie eine faszinierende Mischung aus super anstrengend, sehr entspannend und ganz höflich zum Tanzen auffordernd.

Danach sollten eigentlich recht schnell Knarf Rellöm Trinity folgen, doch die Technik spielte nicht mit. Daher eine kurze Verzögerung, die Trinity zieht ihre Kostüme an. Es geht los, doch der Bass ist nicht zu hören. Gute Musiker können dann natürlich so lange jammen bis das Problem behoben ist. Die Stimmung ist perfekt. Neben uns stehen und tanzen sehr nette Herren, die sogar als „Jesus und die Probleme“ mal auf die Bühne dürfen. Alle haben ein Lächeln auf dem Gesicht (na ja zu mindest so weit ich sehen kann) und bewegen sich. Das Publikum kriegt Aufgaben und wird aufgenommen. Es wird eine ganz lange Zugabe gespielt, doch irgendwann (so gegen halb drei) ist der Zauber vorbei.

Schon während der letzten Minuten hat sich im Publikum ein Wechsel vollzogen. Der Altersschnitt wurde gesenkt, und vorne stehen ganz plötzlich viel mehr Mädchen, in vermeintlich coolen Kostümen, oder zu mindestens cooler Kleidung (beispielsweise eine John-Lennon-Brille, natürlich ohne Stärke). Es wird routiniert umgebaut und gesoundchecked während Musik läuft (zum zweiten Mal Refused, diesmal jedoch ein Remix). Alles ist fertig und Bratze fangen mit leichter Verspätung an. Nicht 03:16 sondern eher halb Vier. Ich mag Bratze wirklich gern und sie sind sehr sympathisch. Doch durch die Veränderung des Publikums macht es nicht so viel Spass, wie es eigentlich möglich wäre. So bekommt ein ziemlich unfähiger Typ von Lars (der Audiolith-Chef) eine Unterweisung, wie man stagedived, es klappt natürlich trotzdem nicht. Sehr amüsant. Bratze geben sich wirklich viel Mühe, aber irgendwie bin ich viel zu genervt von dem Mädchen mit der John-Lennon Brille, [und den „Wodka-Redbull-Antifa“-Rufen, klar Antifa kann ihre berechtigung haben, die Sticker mit dieser Aufschrift waren ja ganz lustig; aber was ist bitte hieran subversiv?] um das angemessener weise zu genießen. Sehr schade. Wie toll müsste es gewesen sein, die beiden vor dem anfänglichen Publikum gesehen haben zu können?
[Es gibt keine Fotos von mir, da keine Kamera mit war.]
(Pia)